Berbisdorf
"Die Stammfolge der Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf genannt Hofmann beginnt mit den Handelsleuten Peter und Hans Zeidler, die im Jahre 1557 in der Stadt Kulmbach in Franken von ihrem Wohnhaus und ihrem Vermögen einen Taler Türkensteuer bezahlten. Ihre Mutter schloss nach dem Tod des Vaters Peter Zeidler im Jahre 1530 eine zweite Ehe mit dem Handelsmann für Juwelen, Jakob Hofmann. Dessen Familienname wurde dem Familiennamen Zeidler hinzugefügt und zu Zeidler genannt Hofmann erweitert.
Peter Zeidler genannt Hofmann (* um 1525 in Kupferberg in Franken, † 26. Januar 1593 in Leipzig), sein jüngerer Bruder Hans Zeidler genannt Hofmann und ihr Halbbruder Jakob Hofmann gründeten in Nürnberg eine Handelsgesellschaft, welche die Hofhaltungen in Dresden, Berlin und Sankt Petersburg mit Goldwaren, Edelsteinen und Schmuckgegenständen belieferte und in Handelsbeziehungen zu dem Handelshaus der Tempelhoff in Berlin stand.
Peter Zeidler genannt Hofmann wurde nach dem Tod seines jüngeren Bruders Hans Zeidler (Czeidler) genannt Hofmann, Genannter des Größeren Rats der Stadt Nürnberg, im Jahre 1560 Bürger der Stadt Leipzig. Sein Epitaph in der Thomaskirche in Leipzig hat sich erhalten.
Die vier Söhne des Ehepaares Peter und Anna Zeidler genannt Hofmann, Peter, Joachim, Johann (Hans) und Hennig Zeidler genannt Hofmann, kauften am 14. Mai 1600 Rittergut und Schloss Berbisdorf, das Gut Boden mit dem Dorf Dittmannsdorf, etwa 10 km östlich von Meißen an der Elbe, von Rudolf von Bünau dem Älteren auf Berbisdorf und Radeburg. Sie wurden am 5. Juli 1600 mit dem Besitz belehnt.
Nach dem Kauf des Rittergutes Berbisdorf, dem Gut Boden und dem Dorf Dittmannsdorf erhielten die vier Brüder Peter, Joachim, Johann und Hennig Zeidler genannt Hofmann am 15. Januar 1603 (Reichsakt Prag) den Adelstand mit dem Prädikat von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf mit Wappenbesserung, Rotwachsfreiheit und Lehensberechtigung. Im Jahre 1605 stiftete Peter Zeidler von Berbisdorf auf Boden und Dittmannsdorf die Kirche in Großdittmannsdorf als Grablege seiner Familie.
Sigmund Zeidler von Berbisdorf war Herr auf Berbisdorf, Grubnitz, Ragewitz bei Riesa in Sachsen, Boden bei Radeburg, Naundorf mit Würschnitz, mit welchem er 1651 belehnt wurde. Im Jahre 1666 ließ er das Schloss in Berbisdorf zu einer Dreiflügelanlage mit einem Innenhof umbauen."