Von Potschappel nach Pesterwitz
Den Bahnhof Potschappel hätte ich fast nicht wiedererkannt, so strahlte er frisch geputzt. Davor das Denkmal für Rotkopf Görge, den Spielmann, und seine freundlichen Berggeister. Auch die Dresdner Straße prangte in hellem Farben. Am Eiscafè bogen wir in die Oberpesterwitzer Straße ein, um die Gleise zu unterqueren, und folgten ihr über die Kreuzung bis zur Straße am Jochhöh. Hier geht es steil bergan und nach wenigen Schritten öffnet sich zwischen den Häusern die Aussicht zum Windberg. Die Straße gehört schon zum Wanderweg grüner Strich. Am Waldrand biegt der Wanderweg, gut markiert, in sehr spitzem Winkel nach links ab und führt zunächst scheinbar in die falsche Richtung. Bald aber geht es wieder bergauf.
Der Schafborn liegt ein Stück ab vom Weg, es lohnt sich jedoch, die wenigen Schritte hin und zurück zu gehen, um diesen schönen Rastplatz zu besuchen. Weiter geht es steil bergauf bis zum Juchhöhschlößchen, einem Winzerhaus aus dem 18. Jahrhundert, heute bewohnt. Die Straße Am Jochhöh führt uns zur Dölzschener Straße, die gleichzeitig ein Teilstück des Sächsischen Jakobsweges ist. Eine Apfelplantage lädt zum Selbstpflücken ein, wir wandern jedoch weiter bis zur Freitaler Straße und folgen dem Wegweiser zur "Stele Castell Thorun" ein Stück hinunter ins Tal. Wer eine bessere Wanderkarte hat als wir, kann die Straßen ganz vermeiden und den Waldweg vom Juchhöhschlößchen bis zum Regenwasserrückhaltebecken laufen, wo man auf den Kirchweg stößt, der wenige Schritte oberhalb des Burgwartsberges auf die Freitaler Straße trifft.
Anschließend geht es wieder hinauf nach Pesterwitz. Der prächitge alte Gasthof hat geöffnet, gegenüber ist in der alten Telefonzelle ein Büchertauschregal untergebracht. Eine weitere Sehenswürdigkeit, der Kräuterhof Pesterwitz, hat leider wegen Urlaub geschlossen.
Einladend steht der Heilige Jakobus vor dem Kirchhofsportal, wir gehorchen seinem Wink und schauen uns hinter der Kirche das Denkmal "Sechsfaches Tränenopfer" mit seiner bewegenden Geschichte an. Im gleichen Gebäude befindet sich auch das Pilgerhospiz mit der Stempelstelle für den Pilgerausweis und aller notwendigen Infrastruktur.
Geht man durch den Friedhof zur oberen Pforte, kommt man an der Luckner-Kapelle vorbei, deren interessante Geschichte auf einer Tafel beschrieben ist. Hinter der Pforte liegt die Straße Zum Weinberg, der wir nun bis zum Abzweig Am Hang folgen. Noch bis Mitte Oktober ist die Straußenwirtschaft Weinberg Pesterwitz nachmittags am Wochenende geöffnet, von der aus man einen schönen Ausblick über das Weißeritztal zum Windberg und den Schweinsdorfer Alpen hat.
Wir überschreiten die Dresdner Stadtgrenze und folgen der Hohen Straße bis zu ihrer Einmündung in die Kohlsdorfer Landstraße, auf der wir am Grünen Turm die A 17 und dann die Coventrystraße überqueren, bis wir in Gompitz am Hotel Kim und der Haltestelle der Linie 7 ankommen.
Bücher von Freunden
Was hat ein Chip im Gehirn eines modernen Menschen mit dem Bericht einer jungen Griechin zu tun, die vor 2500 Jahren eine Schiffsreise auf dem Mittelmeer unternimmt, verlorengegangene Papyrusrollen sucht und dabei mit einigen ihrer berühmten Zeitgenossen Bekanntschaft macht? Die Antwort lautet: Eigentlich nichts - und doch sind wir plötzlich mittendrin in einer Welt, von der wir nicht wissen, ob sie real ist oder nur virtuell ...
Die ›biografischen Essays‹ sind literarische Texte, die den Werdegang des Autors in einem Land, das 40 Jahre lang ›DDR‹ hieß, einzigartig abbilden.
Das wäre noch nichts Besonderes inmitten von Milliarden anderer Einzigartigkeiten, die den Planeten inzwischen prägen. Allerdings deutet manches darauf hin, dass es im Laufe der Menschheitsgeschichte noch niemals so wichtig sein könnte wie im Moment, sich nicht nur mit uns selbst zufrieden zu geben oder miteinander abzufinden. So ist es seit Jahrtausenden, aber nun scheint eine Verknüpfung notwendig, mit der wir endlich über die Summe unserer Einzigartigkeiten hinauswachsen.
Gelingt das nicht, könnte eine lebenswerte Zukunft, schneller als gedacht, in weite Ferne rücken oder ganz und gar vom Horizont verschwinden.