Mühlchen Winterberg Mühlchen
13.07.2014
Um fünf Uhr schien die Sonne - beim Aussteigen halb acht in Schmilka waberte der Nebel um die Schrammsteine und es sah nach Regen aus. Im Mühlchen wurde schon fleißig gebacken, Kuchen greoß wie Wagenräder und herzhafte Teilchen. Im Mühlteich schwammen Kaulquappen. Die Straße hinauf ging es zum Heringsgrund. Den hatte ich ganz für mich allein. Der Nebel tropfte von den Blätter. Ganz gemächlich die Heilige Stiege hinauf und dann der Blick in den nebelgefüllten Grund.
Oben kreuzen sich mehrere Wege: links geht es auf dem Zurückestei zu den Schrqammsteinen, geradeaus hinunter zur Affensteinpromenade mit dem Kleinen Prebischtor und weiter zum Kleinen Dom - nicht zu empfehlen bei nassem Wetter. Also rechts hinauf Richtung Winterberg. Zwei schöne Aussichten liegen am Weg: Zirkelstein und Kaiserkrone im Nebel, dazwischen das grelle Gelb der Rapsfelder. Hinter dem Abstieg zum Frienstein kommt der tote Wald. Tafeln erläutern das Werden und Vergehen der Natur. Die Natur hat für die Felsen spärliche Birkenbäumchen vorgesehen, keinen Schatten für Wanderer. Den haben sächsische Forstwirte seit dem 19. Jahrhundert mühevoll geschaffen - ein Gedenkstein mit dem Namen Judeich steht ein Stück weiter, unter noch lebenden Bäumen.
Geradeaus geht es weiter zu den Richterschlüchten, rechts führt ein weg aufwärts zum Gipfel des Großen Winterbergs. Oben, im gemütlichen Gasthaus, haben sich schon einige Wanderer angesammelt. Der einzige vernünftige Weg nach unten ist bei nassem Wetter die Straße. Hier fahren kaum Autos, zwischen den Buchen sind am Wegrand Stücke von Basaltsäulen zu erkennen. Der Große Winterberg war ein Vulkan. Rechts biegt ein schmaler Pfad zur Kipphorn-Aussicht ab. Noch immer zieht der Nebel um die Berge, doch die Elbe ist gut zu sehen. Die Straße zieht sich endlos hin, am Erlgrund beginnt die erste Abkürzung, doch der Weg ist noch immer zu naß. Erst unten in Schmilka hellt sich der Himmel auf. Im neuen Biergarten am Mühlchen gibt es Kaffee, Kuchen und Live-Musik. Nur die Kaulquappen sind nicht mehr zu sehen. Halten sie Mittagsschlaf unter den Wasserpflanzen oder sind sie als Frösche davongehüpft?
Bücher von Freunden
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Die ›biografischen Essays‹ sind literarische Texte, die den Werdegang des Autors in einem Land, das 40 Jahre lang ›DDR‹ hieß, einzigartig abbilden.
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Gelingt das nicht, könnte eine lebenswerte Zukunft, schneller als gedacht, in weite Ferne rücken oder ganz und gar vom Horizont verschwinden.