Zur König-Albert-Höhe (Rabenauer Galgenberg)

31.10.2008

Mit der S-Bahn geht es bis Freital-Hainsberg. Lange muss man durch die Stadt traben, bis Coßmannsdorf erreicht ist. Der Gedenkstein der ehemaligen Mehnert-Mühle steht am Eingang eines kleinen Abkürzungspfades, der die Straßenkurve abschneidet. Hier wird die Rote Weißeritz begrüßt:

Du freier Gesell aus Bergeshöhn
hier must du nun das Mühlrad drehn
dein Lauf sei ruhig und stetig
unser Leben friedlich und tätig.

Am Rathaus Coßmannsdorf erinnert die Figur einer Spinnerin an den ehemaligen Spinnereibetrieb, der heute die Läden de Weißeritzparks beherbergt. Hinter dem Hallenbad wird Schlittschuh gefahren. Überall sieht man Bauarbeiter in orangenen Westen, die an der 2002 durch die Flut zerstörten Weißeritztalbahn bauen. Auch das Haltestellenhäuschen Coßmannsdorf ist schon eingerüstet. Neu ist der Energielehrpfad im Rabenauer Grund, der den Kindern sicher Spaß macht. An der neuen Fußgängerbrücke geht es den Sagenweg hinauf zum Predigtstuhl. Hier versammelte 1639 Pfarrer Botenhäuser aus Rabenau seine Gemeinde, die sich vor den Schweden im Wald versteckte. Wenige Schritte weiter ragen die Klippen des Brautbetts auf. Hier soll der Ritter Jeschke von Dohna mit einem entführten Edelfräulein heimliche Hochzeit gefeiert haben. Ein schmaler Pfad führ am Hang entlang zur Vogelstelle und weiter zur weißen Bank. Von hier aus sieht man bis Rabenau, das man kurz darauf erreicht. Die Stadt macht einen traurigen Eindruck, überall werden Grundstücke und Wohnungen angeboten, verfallene Fabriken und Wohnhäuser stehen neben grell aufgeputzen Neubauten.

Auf dem alten Galgenberg, jetzt König-Albert-Höhe, steht ein schönes altes Hotel, wo man im märchenhaft prächtigen Wintergarten bis zum Kamm des Erzgebirges sieht und sehr schmackhaft und preiswert essen kann. Dann geht es hinunter in die Stadt, um den originellen Stuhlmacherbrunnen auf dem leider sehr kahlen Marktplatz zu besichtigen - ein paar Bäume statt der trostlosen Blumenschüsselchen würden Wunder wirken. Die Kirche aus der Barockzeit ist innen ebenfalls etwas kahl - die Pfarrersfrau meinte, sie sah schon immer so aus. Das Stuhlbaumuseum betrachte ich nur von außen, da gibt es auch allerhand zu sehen: den "Weg der Stühle", das sind verschiedene stuhlige Kunstobjekte. Und dann geht es die Landstraße entlang zurück nach Freital, vorbei an der Rollmopsschenke und am Eiscafé, wo es eine riesengroße Tasse Kaffee gibt.