Nach Oberhermsdorf - auf den Spuren Barbarossas?

Zwischen Kesselsdorf und Oberhermsdorf liegt ein idyllisches Naturschutzgebiet, ein alter Steinbruch. Dorthin gelangen wir vom Gasthof (Pub) aus, wenn wir die Straße überqueren, den Brauberg hinaufgehen, an der Heimatstube vorbei und immer weiter bergaufwärts. Dabei kommen wir an dieser liebevoll gestalteten Kläranlage des Abwasserzweckverbandes "Wilde Sau" vorbei. Es ist wahrscheinlich die einzige Kläranlage der Welt, an deren Rand eine Bank steht, damit man den Anblick genießen kann.

In seinem Buch "Dresden - Stadtgründung im Dunkel der Geschichte" (bei Amazon vergriffen, im Shop des Japanischen Palais gibts noch einige Exemplare) entwickelt Reinhold Spehr, der bedeutendste Archäologe Dresdens, die Hypothese, daß in Oberhermsdorf der Hoftag von "Erminsdorf" stattgefunden haben könnte, der für 1173 belegt ist und bei dem der böhmische König Wladislaw entmachtet wurde. Spehr hält für möglich, daß auf diesem Hoftag die Gründung Dresdens und der Bau der steinernen Elbbrücke als "Königsnumen" beschlossen wurde.
Hohngelächter der etablierten Gelehrtenschaft! Was maßt dieser Erdwühler sich an! Hohoho! usw.

Es kann ja nichts schaden. einmal auf den Berg hinaufzusteigen und sich dieses Oberhermsdorf anzusehen. Die Aussicht ist wahrhaft kaiserlich.