Wehlen - Amselfall

Pfingstmontag, ab in die Sächsische Schweiz. Mit der Fähre über die Elbe. Vor der Kirche stand ein Taubenzüchter aus Lohmen mit einer Kiste voller Tauben. Die wollte er nach dem Gottesdienst fliegen lassen. Eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit sei er dagewesen, denn die Tauben brauchten so lange, um sich zu orientieren. Alles Weibchen. "Die Tauben sind ja vor mir zu Hause. Die Vögel (so nennt er die Männchen) sind in ihren Zellen und jedes Weibchen setzt sich auf das Anflugbrett zu ihrem Vogel und gurrt und macht. Aber wenn ein Vogel mitgeflogen ist, werden sie unruhig und fliegen alle durcheinander." Bei der nächsten Aktion sind dann wieder die "Vögel" dran. Namen haben die Tauben nicht, nur im Westen, sagte er, werden sie z.B. "Apollo" genannt oder nach berühmten Leichtathleten. Die Osttauben müssen sich mit Nummern begnügen.

Durch den Uttewalder Grund (heute ohne Abstecher in die Teufelsküche) zum "Waldidyll", wo man draußen sitzen und lecker Suppe essen kann. Verkaufsaktion mit Säften aus der Kelterei Walther, ich probierte Sanddorn mit Apfel, schmeckte gut. Weiter geht der Weg durch das Uttewalder Tor - dort umkehren und ein Stück zurück und die Stufen hinauf zum Bruno-Barthel-Weg (benannt nach einem Heimatdichter), da muß man dann allerdings ein ganzes Stück übers Feld, ohne Schatten. Dafür gibt es Eiskaffee im Lindengarten Rathewalde. Gleich neben dem Gasthaus geht der Weg steil hinunter, vorbei an der Rathewalder Mühle mit ihren putzigen alten Anbauten und dem berühmten Waschbecken ("Hände eintauchen verboten"), zum Amselfall ("Für 50 Pfennig rauscht der Fall mit einem großen Wasserschwall"). Leider habe ich versäumt zu checken ob sie das auch 1:1 in Cent umgerechnet haben. Durch das Grünbachtal, vorbei am Amselsee, wo die Boote fahren, mit Blick auf den Talwächter runter nach Rathen und an der Elbe zurück nach Wehlen.